Protest der Landwirte
Bauern fordern faire Preise
Frustrierte Mitarbeiter der Langendorfer Agrargenossenschaft
Foto: Peter Lisker
Weißenfels - „Land(wirt)schaft braucht Kühe“ stand auf einem Transparent, das Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Langendorf, Borau und Leißling am Mittwoch zum Weißenfelser Ortsausgang hinter dem Bundeswehrgelände mitgebracht hatten. Katrin Kraft, Vorstandsmitglied der Genossenschaft und für die Tierproduktion verantwortlich, verwies auf Kundgebungen, die zeitgleich in Magdeburg, Könnern und Coswig vor Objekten von Handelsketten stattfanden: All denen aus dem Burgenlandkreis, die dort nicht dabei sein konnten, wollte man in Weißenfels eine Plattform bieten, blieb aber allein. „Alle meckern, doch keiner kommt. Wenn aber niemand etwas sagt, könnte man denken, dass alles in Ordnung ist“, war zu hören.
Der Aktionstag stand unter dem Motte „Es ist 5 nach 12 - Ramschpreise ruinieren Bauern“. Denn derzeit bekommen die Landwirte für einen Liter Milch 24 Cent. Das ist nach sechs Jahren wieder ein absolutes Tief. Katrin Kraft verortete die Ursachen bei den Discountern, die die Preise bestimmen. Bei 30 Cent könnte man über die Runden kommen. Derzeit aber sei es so, dass manche Ausgaben wie für Reparaturen aufgeschoben werden müssten. Man könne sie sich einfach nicht leisten. Ihr zufolge brauche man die Tierproduktion wegen des ökologischen Kreislaufs. Selbst bewirtschafte die Agrargenossenschaft 1 500 Hektar, habe 200 Milchkühe und ziehe 500 Jungrinder auf. Nun müsse die Tierproduktion mit den Einnahmen aus der Pflanzenproduktion faktisch subventioniert werden. Das aber lasse sich auf Dauer nicht durchhalten. Schließlich würden zum Beispiel Futter- und Düngemittel immer teurer und auch die Beschäftigten wollten verdienen. Ändere sich an der derzeitigen Preispolitik nichts, sind Entlassungen die unausweichliche Folge, so Kraft. (mz)